Blanc de Noirs - Weißwein aus roten Trauben


Woher kommt eigentlich der Wein-Begriff Blanc de Noir und was bedeutet er für den Wein? Blanc de Noir stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt schlicht "weiß aus schwarz". Gemeint ist damit eine uralte Art der Weinbereitung bzw. Kelterung der Trauben. Dabei legt die Herstellungsmethode noch nicht fest ob der Wein trocken oder mild sein wird, dies entscheidet jeder Winzer und jedes Weingut für sich und so findet sich ein großer Facettenreichtum bei diesen Weinen.
Übrigens sind die zwei wichtigsten Rebsorten der Champagne ebenfalls rot - Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier.
Aber dazu später mehr, denn jetzt geht es erst einmal ums Grundsätzliche.

Wie entsteht im Weingut nun ein Weißwein aus roten Trauben? Was muss der Winzer tun um dies zu erreichen? Mit welchen Rebsorten ist dies möglich? Und macht es einen Unterschied für die Aromen und den Geschmack?
Welche Trinktemperatur muss ein Blanc de Noirs haben? Und ist dieser Wein immer trocken?
Viele Fragen rund um diesen Wein, die wir Ihnen gern beantworten möchten.
Dafür muss man aber zuerst eine andere Frage beantworten...

Wo sitzt die Farbe bei den meisten roten Rebsorten?

Abgesehen von ein paar Neuzüchtungen, die speziell zur Farbgebung gekreuzt und gezüchtet wurden, sitzen die Farbpartikel in den Schalen der roten Rebsorten. Testen Sie es gern einmal selbst und drücken sie zum Beispiel eine Traube des Spätburgunders (Pinot Noir) zwischen Ihren Fingern zusammen, dabei sehen Sie schnell, dass der Saft des Spätburgunders weiß ist, und so ist es bei vielen roten Rebsorten.

Aus diesem Grund erfolgt bei der Herstellung von Rotweinen auch eine andere Verarbeitungsweise bzw. Kelterung als bei Weißweinen. Für die Herstellung von einem "weißen Wein" werden die Trauben geerntet und frisch verarbeitet, also sofort gekeltert und dann wird der Most vergoren. Für die Herstellung von einem Rotwein hingegen, müssen die Schalen für ein paar Tage (in der Regel 8 - 25 Tage) in Kontakt mit dem Most bleiben. Die Gärung findet dabei als sogenannte Maischegärung statt, also mit Kontakt von Most und Schalen während der Gärung. So wird die Farbe aus den Schalen extrahiert und der Wein wird rot.
Wird der Rotwein nun wie ein Weißwein gekeltert, dann entsteht unser besonderer Wein, der Blanc de Noir.

Wie entsteht nun der Blanc de Noir genau?

Für die Herstellung von einem Weißwein werden die Trauben in aller Regel direkt auf die Presse gegeben und abgepresst. Dies gilt sowohl bei den Weißweinen aus roten Rebsorten als auch bei jenen klassisch aus weißen Rebsorten. Dabei wird bei den gekelterten roten Rebsorten kaum Farbe extrahiert und der Saft bleibt rosa bis weiß. Die wenige vorhandene Farbe geht in der Gärung verloren.
Zur Herstellung von Weißwein aus roten Trauben, also einem Blanc de Noirs Wein, muss die Maischestandzeit stark verkürzt oder gänzlich auf diese verzichtet werden. Das Ergebnis kann ein Weißwein sein, der in der Nase auch gern einmal an rote Früchte erinnert...da muss man beim Verkosten schon fast die Augen schließen, um sich nicht von der Optik täuschen zu lassen. Zudem haben die weißen Weine aus roten Trauben noch einen Vorteil, denn oft haben sie weniger Säure als viele Weißweine.
Und selbst als trockener Blanc de Noirs können sie ein wenig milder schmecken.
Beachten Sie aber eines, die Trinktemperatur für einen Blanc de Noir Wein bleibt, wie beim Weißwein, niedrig und der Wein sollte zwischen 7- 10°C serviert werden.

Und dann wäre da noch der berühmte Vertreter des Blanc de Noirs - der Champagner

Der Champagner entsteht hauptsächlich aus drei Rebsorten, dem Chardonnay, dem Pinot Noir (Spätburgunder) und dem Pinot Meunier (Schwarzriesling). Die meisten hergestellten Champagner sind trocken ausgebaut und durchlaufen einen aufwendigen Prozess, die sogenannte traditionelle Flaschengärung, dazu aber in einem anderen Artikel mehr...
Um die Aromenvielfalt des Champagners zu erhalten wird genau das oben beschriebene Verfahren angewandt und die roten Trauben werden "weiß gekeltert". So entsteht ein Schaumwein mit feinen Aromen und vielschichtiger Struktur.
Aus diesem Grund finden Sie auf kaum einer Flasche Champagner die Bezeichnung Blanc de Noirs, sondern eher bei reinen Chardonnays die Bezeichnung Blanc de Blancs, also weiß aus weiß.

Wo liegt nun der Unterschied zum Rosé?

Bis wir ein Glas Wein mit Rosé in der Hand halten, ist der Werdegang der Trauben ein relativ ähnlicher zum obigen Verfahren.
Um einen Rosé herzustellen, wird nur eine kurze Maischestandzeit der roten Trauben gemacht und so ein wenig Farbstoff aus den Schalen extrahiert. Die Beere wird also kurz mit der Maische in Kontakt gelassen, um etwas mehr Farbe zu extrahieren, somit bleibt eine leichte rosa Farbe nach der Gärung im Wein vorhanden, je nachdem wie lange die Standzeit gewählt wird. Die Traube darf also nur ein wenig ihrer Farbe abgeben.
Die Mischung von Rotwein mit Weißwein ist in der EU übrigens nicht zulässig, außer bei der Herstellung von Rosé Champagner, hier ist das Cuvee aus rot und weiß in Teilbereichen erlaubt.

Hier finden Sie ein paar Beispiele aus unserem Weinshop:

Vielen Dank fürs Lesen und wir wünschen nun viel Spaß beim Erkunden des Geschmacks und der Weine bei einer Flasche Blanc de Noirs.

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