Portwein - der bekannte Süßwein aus Portugal


Der „Englishmen Wine"

Im London des 17. Jahrhunderts, einer Zeit kriegerischer Konflikte zwischen England und Frankreich, steht ein Weinhändler vor einem Dilemma. Ein neu erlassenes Handelsembargo unterbindet den Import französischer Weine, seine Haupteinnahmequelle. Mit einer wachsenden Familie zu versorgen, muss er dringend eine Lösung finden. Entschlossen, nicht klein beizugeben, begibt er sich auf eine riskante Reise nach Portugal, in der Hoffnung, eine gleichwertige Alternative zu finden und seine Geschäfte fortzuführen. Portugal, ein enger Verbündeter Englands, bietet ihm nach einer strapaziösen Überfahrt Hoffnung. In Porto entdeckt er einen exzellenten Wein, der das Potenzial hat, die französischen Tropfen zu ersetzen. Er schließt einen Deal für eine Schiffsladung dieses neuen Weins, entschlossen, die Herausforderungen der langen Seereise zu meistern. Geplagt von der Erinnerung an eine frühere, katastrophale Lieferung französischen Weins, die die Reise nicht überstand, trifft er eine kühne Entscheidung: Dem Wein wird Branntwein zugesetzt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und ihn haltbarer zu machen. Mit dieser innovativen Maßnahme will er sicherstellen, dass die Geschichte sich nicht wiederholt und sein Unterfangen dieses Mal von Erfolg gekrönt wird.

So oder so ähnlich mag es sich in der Geburtsstunde des Portweins, einem der beliebtesten Süßweine weltweit, einst zugetragen haben.

Oder fanden englische Händler Wein, dem Branntwein zugesetzt wurde, schon so im Douro-Tal vor? Fest steht, dass Portwein für lange Zeit zum meistgetrunkenen Wein Englands wurde, was ihm den Beinamen „Englishmen Wine“ einbrachte.

Die Herstellung von Portwein: Ein einzigartiger Prozess

Innovation in der Weinproduktion

Portwein gehört zur Kategorie der aufgespriteten Weine (fortified wine), zu der auch Sherry und Madeira zählen. Sein Herstellungsverfahren, bei dem halbvergorener Wein mit hochprozentigem Branntwein versetzt wird, hat sich bis heute bewährt. Diese Methode führt zu einem Alkoholgehalt von 19 bis 22 Prozent und stoppt die Gärung durch das Abtöten der Hefen. Das Ergebnis ist ein süßer Grundwein mit hohem Alkoholgehalt.

Reifung und Kategorisierung: Die Kunst der Portweinherstellung

Der Grundwein wird nun, je nach Qualität und Reifepotenzial, weiterverarbeitet. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen Ruby Ports, die ihre Farbe behalten, und Tawny Ports, die oxidativ reifen. Fast alle Portweine sind aus rotem Grundwein, wobei es auch weiße und Rosé-Varianten gibt. Bevor ein Portwein in den Verkauf geht, muss er eine Blindverkostung beim Douro- und Portweininstitut (IVDP) durchlaufen.

Vielfalt im Glas: Die Komposition des Portweins

Portwein ist eine Cuvée aus verschiedenen Rebsorten und Jahrgängen. Zu den wichtigsten roten Rebsorten zählen Touriga Nacional und Touriga Franca, während bei den weißen Codega und Malvasia Fina vorherrschen. Portwein wird traditionell als Aperitif oder Digestif genossen, oft in Begleitung von Desserts.

Terroir und Tradition: Das Fundament des Portweins

Das Douro-Tal, mit seinen spezifischen Regionen und dem Cadastro-System zur Klassifizierung der Weinberge, bildet die geographische Grundlage für die Portweinproduktion. Die Reben gedeihen auf Schieferböden und erfordern aufgrund der steilen Terrassen viel Handarbeit. Diese geographischen und klimatischen Bedingungen tragen entscheidend zur Einzigartigkeit des Portweins bei.

Übersicht der verschiedenen Portweine

Ruby Ports

Alle Ruby Ports entwickeln sich zunächst während zwei bis drei Jahren in großen Fässern. Diese werden auf portugiesisch „balseiros“ genannt und fassen zwischen 50.000 und 100.000 Liter. Sie sind meist aus Holz gefertigt, ein geringer Anteil auch aus Beton oder Edelstahl. Die verschiedenen Ruby Ports werden mit bis zu 18 °C am wärmsten getrunken.

Man gliedert die Ruby Ports in drei Kategorien:

1. Standard Ruby Ports

Einfache, fruchtige Qualitäten, wie beispielsweise der Ruby Port von Quevedo, werden nach der kurzen Fassreife in „balseiros“ auf Flaschen gefüllt und jung getrunken. Sie haben zu diesem Zeitpunkt kaum von ihrer tiefroten Farbe eingebüßt und weisen meist viel Süße auf.

2. Late Bottled Vintage (LBV)

Der Late Bottled Vintage, wie der LBV 2018, ist ein Jahrgangs-Portwein. Er ist sehr fruchtig und komplex und weist Besonderheiten auf, die auf die im Jahr der Traubenernte vorherrschenden Gegebenheiten zurückzuführen sind. Er wird nach vier bis sechs Jahren auf Flaschen gefüllt und ist dann trinkreif.

3. Vintage Port

Der Vintage Port bildet die Königsklasse der Portweine und ist ebenfalls ein Jahrgangs-Portwein. Ein Beispiel ist der Vintage 2021 von Quevedo. Dessen herausragende Qualität würde im Verschnitt mit anderen Jahrgängen nicht zur Geltung kommen. Das Douro- und Portweininstitut (IVDP) beurteilt im Durchschnitt nur etwa alle vier Jahre die Voraussetzungen für die Herstellung eines Vintage Ports als gegeben. Nach einer kurzen Fassreife von zwei bis drei Jahren entwickelt er sein Potential dann in der Flasche. Darin sollte er mindestens 20 Jahre lang reifen. Während dieser Zeit verblasst die Farbe und da er unfiltriert gefüllt wird, kann sich mit der Zeit ein Depot bilden, welches ein Dekantieren nötig macht.

Tawny Ports

Roter Grundwein, der mehr Alterungspotential aufweist, wird als Tawny ausgebaut und gilt als fassgereifter Portwein. Ein solcher Wein wird nach der Lagerung in den großen „balseiros“, in welchen zunächst alle roten Portweine reifen, in sogenannte „pipas“ umgefüllt. Das sind kleine Holzfässer mit etwa 550 Liter Fassungsvermögen. Hier reifen sie bis zu 40 Jahre lang. Der Wein verliert während dieser Zeit durch Oxidation viel seiner Farbe, wird bernsteinfarben. Trinktemperatur liegt bei den Tawnies zwischen 14 und 16 °C.

Die Tawny Ports werden folgendermaßen kategorisiert:

1. Standard Tawny Ports

Die Einstiegsvariante unter den Tawnies sind die Standard Tawny Ports. Nach etwa drei Jahren Reifung in „pipas“ werden diese Weine jung auf Flaschen gefüllt und sind für den direkten Genuss bestimmt. Sie sind in der Regel etwas heller als ein Standard Ruby Port und weisen leichte Anklänge von Nüssen und Rosinen auf.

2. 10, 20, 30, 40 Jahre alte Tawny Ports

Bei Tawnies mit Altersangabe gibt die Jahresangabe das Mindestdurchschnittsalter der verwendeten Portweine an. Je älter sie sind, desto mehr Aromen von Nüssen, Trockenfrüchten und Karamell können auftreten. Ein Beispiel ist dieser 10-jährige Port.

3. Colheita

Der Colheita ist ein roter oder weißer Port eines Jahrgangs, der eine mindestens siebenjährige, oft deutlich längere Fassreife hinter sich hat. Schauen Sie sich doch mal den Colheita 1997 an. Er wird zum sofortigen Genuss abgefüllt (Abfülldatum auf dem Etikett beachten) und ist nicht für eine Reifung in der Flasche vorgesehen. Somit besteht kaum Risiko, ein durch Flaschenlagerung sich schlecht entwickeltes Exemplar zu erwischen, anders als bei einem Vintage Port.

White Ports

Die weißen Portweine sind weniger traditionsreich als die roten. An Bedeutung haben sie erst in den letzten 30 Jahren gewonnen und man findet sie häufig als einfache, erschwingliche Qualitäten. Es gibt aber auch Meisterwerke, wie den 30 Jahre alten White Port von Quevedo. Hier ein Überblick über unsere weißen Portwein-Spezialitäten. Da sie über eine gewisse Feinheit verfügen, trinkt man sie am besten sehr kalt als Aperitif oder z.B. mit Tonic als Cocktail.

Pink-Ports (Rosé)

Der erste Pink-Port kam erst 2007 auf den Markt und war damals eine Neuerung unter den Portweinen. Hergestellt aus roten Trauben, werden sie als Rosé gekeltert und verhältnismäßig kühl vergoren. Preislich vergleichbar mit den White Ports, könne auch diese gekühlt getrunken oder für Cocktails verwendet werden.

Probieren Sie doch einmal einen Port and Tonic mit diesem Rosé-Portwein.

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